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Spanier von ihren eigenen Stränden verdrängt während Touristenansturm Küstenorte überfordert

Spanier von ihren eigenen Stränden verdrängt während Touristenansturm Küstenorte überfordert

Während Europa den Höhepunkt des Sommers genießt, verwandeln sich Spaniens malerische Küstenstädte in Schauplätze des Kampfes um Liegeplätze und Sonnenliegen. Doch es sind nicht nur Touristen, die um ein Stück Sand konkurrieren. Immer häufiger fühlen sich spanische Einwohner durch den überwältigenden Zustrom internationaler Urlauber von ihren eigenen Stränden verdrängt.
Entlang der gesamten Costas und auf den Balearen äußern Einheimische zunehmenden Unmut darüber, dass einst ruhige Küstenorte zu überfüllten Touristenzentren geworden sind. Was früher friedliche Sommerziele für spanische Familien waren, ist heute überlaufen mit Besuchern, die Lärm, Verkehrsprobleme, steigende Preise und überfüllte öffentliche Räume mit sich bringen.

"Ich war seit Wochen nicht mehr an meinem Strand", sagt Carmen Torres, eine Anwohnerin. "Es gibt keine Parkplätze, keinen Platz zum Sitzen und die Atmosphäre hat sich komplett verändert. Es fühlt sich nicht mehr wie unserer an." Der Anstieg des Tourismus, angetrieben durch die aufgestaute Reiselust nach der Pandemie, günstige Flüge und aggressive Werbung globaler Reiseplattformen, bringt zwar wirtschaftlichen Aufschwung, aber auch soziale Kosten. Viele Anwohner fühlen sich ausgeschlossen und haben keinen Zugang mehr zu den Angeboten, die ihre Gemeinden ausmachen.

Behörden in mehreren Regionen, darunter die Kanarischen Inseln und Teile Kataloniens, fordern inzwischen nachhaltige Tourismusmaßnahmen. Diskutiert werden unter anderem Obergrenzen für Ferienvermietungen, Zugangsbeschränkungen für Strände in Stoßzeiten und höhere Investitionen in die Infrastruktur zur Bewältigung der saisonalen Belastung. In Palma de Mallorca kam es bereits in diesem Sommer zu Protesten, bei denen Bewohner unter Bannern wie „Touristen geht nach Hause“ und „Unsere Insel steht nicht zum Verkauf“ demonstrierten. Diese Bewegungen spiegeln eine breitere Besorgnis über Gentrifizierung, steigende Wohnkosten und den Verlust lokaler Kultur durch Massentourismus wider.

Obwohl der Tourismus ein wesentlicher Bestandteil der spanischen Wirtschaft bleibt, fast zwölf Prozent zum Bruttoinlandsprodukt beiträgt und Millionen beschäftigt, bleibt die zentrale Frage: wie man wirtschaftliche Vorteile mit dem Recht der Bewohner in Einklang bringt, ihre Städte und Strände selbst genießen zu können. Angesichts steigender Temperaturen und zunehmender Spannungen an Spaniens Küsten stellt sich die Frage, ob das Land rechtzeitig umsteuert bevor sich der goldene Sand in ein Symbol des Konflikts verwandelt.

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